Was meinen Statistiker, wenn sie von verbundenen Stichproben sprechen?

Verbundene Stichproben sind Daten, die an den gleichen Fällen/Patienten gemessen wurden.

Wenn zum Beispiel ein Laborparameter an allen Patienten vor und nach der Behandlung gemessen wird, dann hat man zwei Stichproben:

  • eine mit Messungen vor der Behandlung und
  • eine mit Messungen nach der Behandlung.

Diese beiden Stichproben sind verbunden, da jede Stichprobe von jedem Patienten einen Messwert enthält. Das gleich gilt, wenn man einen Zeitverlauf mit mehr als zwei Messzeitpunkten beobachtet und zu jedem Messzeitpunkt jeden Patienten misst. Dann hat man mehr als zwei Stichproben, die alle verbunden sind.

Verbundene Messungen entstehen nicht immer nur bei einer Betrachtung zu verschiedenen Zeitpunkten. Es ist auch möglich ohne Betrachtung über die Zeit verbundene Messungen zu haben. Zum Beispiel bei Verwendung von zwei Bedingungen am gleichen Untersuchungsobjekt: Jeder Proband macht den Test einmal unter Bedingung A und einmal unter Bedingung B. Dann sind auch das verbundene Messungen.

Statt verbundene Stichproben wird oft auch der Ausdruck gepaarte Stichproben oder abhängige Stichproben verwendet.

Unverbunden oder ungepaart oder unabhängig sind Stichproben, wenn sie an komplett unterschiedlichen Untersuchungsobjekten (z.B. Patienten) gemessen wurden. Also zum Beispiel, wenn der Laborparameter an Frauen und Männern gemessen wird. Man hat dann wieder zwei Stichproben: Die Frauen und die Männer. Diesmal sind sie unverbunden oder ungepaart, da die Patienten genau einer Gruppe zugeordnet werden.

Für die Auswahl der richtigen statistischen Methoden müssen Sie sich klar machen, ob Sie unverbundene oder verbundene Stichproben haben.

Allerdings verlangen alle Methoden, ob für unverbundene oder für verbundene Stichproben, dass die Messungen INNERHALB der Stichproben, unabhängig sind. Das heißt, dass in den Stichproben keine Mehrfachmessungen vorkommen dürfen. Es darf also jeder Patient für jede Stichprobe nur einmal gemessen werden.